Würziger Traminer
Der Wein ist mir nicht wichtig, Freund –
von Dir nur habe ich geträumt!
Die Rebe kann mir nicht das geben,
was ich mit Dir bald will erleben.
Auch wenn es prickelt in der Kehle,
wünsch´ ich mir lieber Deine Seele
die körperlich Du sollst mir geben,
damit wir Wolken höher schweben.
Die Würze, die das Leben schreibt
nicht der Traminer einverleibt;
die Liebe soll es, Wonne sein,
die Wärme schenkt – und nicht der Wein.
Glückselig rinnt es durch die Sinne
ein Rausch, den ich durch Dich gewinne.
Die Sehnsucht, sie schweißt unsre Liebe;
die Gier, sie steuert unsre Triebe.
Zusammen reiben wir die Liebe
die wie ein Sand durch sieben Siebe
rinnt, bis zwei Körnchen drin verbleiben –
wir zwei, die sich selbst einverleiben.
von Kirsten Becker-Purrmann