Gedichte

Würziger Traminer

Der Wein ist mir nicht wichtig, Freund

von Dir nur habe ich geträumt!

Die Rebe kann mir nicht das geben,

was ich mit Dir bald will erleben.

Auch wenn es prickelt in der Kehle,

wünsch´ ich mir lieber Deine Seele

die körperlich Du sollst mir geben,

damit wir Wolken höher schweben.

Die Würze, die das Leben schreibt

nicht der Traminer einverleibt;

die Liebe soll es, Wonne sein,

die Wärme schenkt – und nicht der Wein.

Glückselig rinnt es durch die Sinne

ein Rausch, den ich durch Dich gewinne.

Die Sehnsucht, sie schweißt unsre Liebe;

die Gier, sie steuert unsre Triebe.

Zusammen reiben wir die Liebe

die wie ein Sand durch sieben Siebe

rinnt, bis zwei Körnchen drin verbleiben –

wir zwei, die sich selbst einverleiben.

von Kirsten Becker-Purrmann

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