Gedichte

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    Die Düne

    für Monika Flügge Die Düne steht als Insel klein gleich neben ihrer Schwester. Dem großen Helgoland – allein, mit vielen Vogelnestern. Die Düne geht, nie gleich sie bleibt. Der Sand kann´s nicht erwarten zu fliegen übers Land. Er treibt, er wird gleich wieder starten! Die Düne tanzt im Wind so keck. In Sturmfiguren die Wolken zieh´n. Die Welle kommt – dann ist sie weg. So wird es alle Zeiten geh´n. Die Düne lebt im Jahreskreis den Sommer heiß umworben den Winter so kalt und selten auch weiß, erscheint sie wie ausgestorben. Die Düne sah in viel hundert Jahr gar Leid und Freud´, Dunkel und Licht. Sie schrieb Geschichte – das…

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    ferner Geliebter

    Geliebter in der Ferne In Gedanken, die nicht greifbar wohnen, fühl´ ich, spür´ ich, Dich dies zu betonen – überflüssig. Denn nichts weniger als die Seele Deiner Leben in Erfüllung ihrer Aufgabe; stets über mir zu schweben. Gefunden! Zufall? Oder Schicksalswerke? Gibt es doch einen, der sich sorgt, daß ich dies Raunen über mir neben mir um mich herum endlich bemerke? Wie spüre ich zart Deine Hand auf meiner Wange, sie streichelt mich fühlbar, so daß ich grad bange des Verstandes zu entgleisen. Denn fern weilt, daß es schmerze, Dein menschliches Herze: wie soll ich´s beweisen? So dicht die Gefühle umkreisen mein Sein turbulent im Gewühle wie ein warm-heller Schein…

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    Gedicht zum neuen Jahr

    Das alte Jahr entschwindet. Das Neue,  ja!  Es windet sich ganz galant hindurch die Zeit. Die Zukunft, sie scheint gar nicht weit – wie greifbar. Denn wir wollen planen. Die Dinge sollen sich gebaren auf unsrer Hoffnung, unsrem Sehnen; die Wahrheit soll sich daran lehnen. Viel Freude! Wenig Kummer, Sorgen. So soll es werden: Unser morgen! Titel: vergessene Zeit… 2019

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    Weihnachten in Liebe

    So langsam wird es dunkeln die Sterne fangen an zu strahlen und zu funkeln und ich zünd eine Kerze an. Der Baum ist liebevoll geschmückt sein Anblick mich ganz tief beglückt Die bunten Kugeln hängen der goldne Stern die Spitze ziert die Glock mit hellen Klängen mich in das Land der Träume führt. Das Feuer im Kamin es prasselt vor sich hin; ich sitz im Schaukelstuhl davor und hör ganz leis das Gartentor. Nun endlich stehst Du in der Tür ich sehe Dich und geh´ zu Dir und schau Dir ganz lang ins Gesicht – wie lang genau, das weiß ich nicht. Dann kommt ein Kuß – doch nicht wie…

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    Bruder

    Mein Bruder nahm mich an die Hand, beschützte mich vor Schmerzen. Er machte Blödsinn, allerhand! Sein Bauch ganz voll mit Scherzen. Wie stolz erschaute ich nach oben, denn er war älter, größer, toll! Auch beim Indianerzelt – Betoben – erdachte Welt, wie wunder-wunder-voll. Ersehntes Lob aus seinem Munde: Rar, goldwertig, Seelenfutter. Ach, wertvoll jede Zweisamstunde; trotz Kampf um Liebesfirst zur Mutter. Sein großes Wissen: Saurierkunde und Sukkulenten Stachelblüte im Ohr die Stimm´ aus seinem Munde, mein Seelenheil mir so behüte. Ganz fort erst ist, der nicht mehr wandelt wenn meinig Hauch vondannen zieht denn die Erinn´rung hat verhandelt, mit seiner Seele, so geschieht. Da ist er! Deutlich klingt sein Ton,…

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    Michael im Wind

    Lang´ lag ich wach in dieser Nacht und hab´ darüber nachgedacht, wie schön es doch gewesen wär… Doch leider bin ich nicht bei Dir; auf hoher See, an frischer Luft, bei Kräutertee und Mövenduft. Es fiel mir schwer mich zu entscheiden, die Vernunft siegte, s´ Herz mußt leiden; doch ist die Zeit noch früh am Tag, daß ich mit segeln kommen mag. Vielleicht schon nächste Woch´, wer weiß, wenn auch die Sonne scheint, ganz heiß, werd´ ich mit Dir am Hafen stehn, und auf die große Reise gehn. Von Damp bis Dänemark und Schweden, all´ das möchte ich mit Dir erleben; auf Eurem Schiffe, groß und fein. Das soll mein…

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    Wie eine Boje im Wind

    Fest verankert am Grunde des aufgewühlten Meeres umgeben von tosenden Wellen komm´ ich nicht fort, obwohl es an mir reißt. Doch kann sich jedermann auf mich verlassen, daß ich da bin auffindbar sogar im Nebel durch Radar und bunt für die Kinder und die Orientierung für jedermann. So wiege ich mich tagaus und nachtein und freue mich doch über das kühle Naß welches mir ein Zuhause gibt allein, so allein ich auch sein mag. Ich Boje im Wind. Ich habe mich in mein Leben gefügt meine Sehnsüchte in mir die niemand kennt – außer dem Meer. In ihm schwimme ich. Zweisamkeit, nie werde ich Dich erfahren, denn ich weiß: Die…

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    Sternschnuppengedicht

    Ein Sternlein am Himmel, es winkte mir zu; ich schloß schnell die Augen, und kaum war im Nu, ein Wunsch von den Lippen – der Wunsch, der warst  –   Du. Da dachte das Sternlein, dem Wunsch zu Genüge, daß ich das Gewünschte so schnell als bald kriege. Doch – willst Du nun wissen den Wunsch ganz genau – das kann ich nicht sagen, das wäre nicht schlau! Denn: Wie jeder weiß, und so, wie es ist: Verratene Wünsche der Stern gleich vergißt! von Kirsten Becker-Purrmann

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    Nebel der Erinnerung

    In der Erinnerung… …ist es ein mächtiger Sturm gewesen, welcher unserer beider Seelen zusammenführte. Der Glaube an die Macht der Liebe ließ es zu, daß Deine die Meinige auf das Zärtlichste berührte und ich aus Deinen Augen konnte lesen. Die Liebesgefühle wuchsen in unseren Herzen und wurden größer und heller – keiner von uns ahnte damals von den Schmerzen, die unweigerlich kommen würden, wenn der Sturm weiterzieht, erst langsam, dann schneller, einen kühlen Hauch auf unserer Haut verbreitend und damit die Seele dazu verleitend weiterzuwandern mit Liebes Strom. Ganz fern und dunkel noch klingt der Ton der Sehnsucht stillt und alles, aber auch alles im rechten Bilde nur sieht. Geblieben…

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    Sommernatur

    Die Sonne mit dem warmen Schein brennt heiß auf Felder, Hügel, Hain. Des Sommers Werk, es glüht auf Erden, so daß das Korn kann golden werden. Und dort, wo Gras die Erde säumt, lag ich auf grünem Teppich träge, und war mein Geist so sehr verträumt, in dieser Pause von dem Wege. Mein Rücken spürte, kühl und hart, den Boden, der mich hielt im Leben, es kitzelten mich sanft und zart, die Hälmchen, die nach oben streben. Der Wind, er ließ mich flüchtig spüren, daß Zeit vergeht – trotz Stillestand und konnte mich zur Lust verführen, der Sinn am Leben, den ich fand. Durch Mutter Erde, Gras und Lufte, und…